Jenseits digitaler Euphorie: Medienwandel kritisch sehen
31.08.2012
Buchvorstellungen von Nick Couldry, Andreas Hepp und Hubert Knoblauch am 7. September um 16 Uhr im Wissenschaftszentrum Berlin
Am Rande der Konferenz „Culture, Communication and Creativity“ findet die deutsche Vorstellung der Bücher „Media, Society, World: Social Theory and Digital Media Practice“ von Nick Couldry (Goldsmiths, University of London), „Cultures of Mediatization“ von Andreas Hepp (Universität Bremen) und „Powerpoint, Communication, and the Knowledge Society“ von Hubert Knoblauch (Technische Universität Berlin) statt. Zeitpunkt ist Freitag, der 7. September 2012 um 16:00 Uhr im Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), Raum A 300, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin.
Das von Nick Couldry verfasste Buch „Media, Society, World“ befasst sich damit, wie Medien fundamental für unsere heutigen sozialen Welten werden und wie dies mit den digitalen Medien zugenommen hat. Es geht aber nicht darum, diese Entwicklung unkritisch zu sehen. Sie bedarf eines grundlegenden Verständnisses unserer mit Medien verwobenen Praktiken ebenso wie einer Reflexion darüber, wie Medien dazu beitragen, ein vermeintliches „Zentrum“ von Kultur und Gesellschaft zu schaffen. Ein kritischer Ansatz wird dann möglich, wenn man wieder stärker die Bedürfnisse von Menschen ins Zentrum der Betrachtung rückt – und hieraus eine neue Medienethik ableitet.
In dem Buch „Cultures of Mediatization“ von Andreas Hepp wird die Durchdringung unserer Alltagswelten mit Medien betrachtet. Mediatisierung heißt dabei nicht einfach, dass wir uns an einer einheitlichen Medienlogik ausrichten würden. Vielmehr ist es so, dass in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens menschliches Handeln und Vergemeinschaftung auf verschiedene Weise auf Medien bezogen ist. Dabei müssen wir die Verschränkung von Fernsehen, Mobiltelefon, Internet usw. im Blick haben. Wir leben zunehmend in unterschiedlichen „mediatisierten Welten“. Gleichzeitig verbindet uns aber, dass unsere Kulturen insgesamt zu Medienkulturen werden.
Auch das Buch „Powerpoint, Communication, and the Knowledge Society“ von Hubert Knoblauch beschäftigt sich mit einem medientechnischen Wandel. In dieser ersten umfassenden Untersuchung werden Powerpoint-Präsentationen als kommunikative Gattung untersucht. Die Analyse zeigt, wie das Zusammenspiel aus technischem Medium, Vortrag der Präsentierenden und Interaktion mit dem Publikum eine performative Gestalt gewinnt, die zu einem festen Bestandteil einer Gesellschaft geworden ist, die sich als Wissensgesellschaft begreift.
Die Bücher behandeln mit diesen Themen nicht nur hoch aktuelle Herausforderungen des Gesellschafts-, Kultur- und Medienwandels. Sie sind auch so verfasst, dass sie ein breites Publikum adressieren.
Weitere Informationen zu den Publikationen finden sich auf der Webseite des Verlags Polity Press (http://www.polity.co.uk) sowie des Verlags Cambridge University Press (http://www.cambridge.org).
Für Informationen zur Konferenz und zum Veranstaltungsort siehe http://culture-communication-creativity.eu/programme/evening-events, Anmeldungen zur Buchvorstellung bitte per E-Mail an Dr. Leif Kramp (kramp[at]uni-bremen.de).
Die vollständige Pressemitteilung ist hier abzurufen
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