Mediatisierte Sozialisation im Jugendalter
16.08.2012
SPP Mitglied Iren Schulz veröffentlicht Buch zum Wandel von kommunikativen Praktiken und Beziehungsnetzen im Mediatisierungsprozess
Mit ihrem Mobiltelefon tauschen sich Jugendliche jederzeit und überall aus. Sie verabreden sich mobil, laden Fotos in's Internet und knüpfen ständig neue Kontakte. Doch was bedeutet das für die Kommunikation in ihren Beziehungen,
für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und verändert sich damit auch die Sozialisation im Jugendalter?
Diese Fragen greift die Autorin Iren Schulz auf und beantwortet sie in einer multimethodisch angelegten Langzeitstudie mit drei jugendlichen Freundschaftsgruppen und deren Beziehungsnetzen. Dabei wird deutlich, dass Jugendliche ihr Handy in Verbindung mit anderen Medien benutzen, um unterschiedliche Beziehungen zu organisieren und sich emotional eingebunden zu fühlen. Gleichzeitig dient das Mobiltelefon als digitaler Freund, mit dem persönliche Erfahrungen reflektiert werden und der für die Bewältigung des sozialen Alltags unverzichtbar ist.
Das Ergebnis ist eine materialbasierte Theorie der mediatisierten Sozialisation, die darauf verweist, dass sich im Zuge von Mediatisierungsprozessen kommunikative Praktiken und so auch Beziehungsnetze verändern. Damit liefert diese Arbeit neue Erkenntnisse zum Wandel von Sozialisation und ermöglicht zudem einen Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die medienpädagogische Praxis.
Bei dem Buch handelt es sich um die überarbeitete und gekürzte Fassung der Promotionsschrift, die von SPP-Mitglied Iren Schulz am Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt eingereicht wurde.
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